Euelsberger Gin 3 – Plum Oriental
Marke/Gin: Euelsberger Gin 3 – Plum Oriental
Art: New Western Gin
Kategorie: Kräuterlicher Gin
Herkunft: Deutschland / Eifel
Alkoholgehalt: 45 % Vol
Hersteller: Euelsbgerger Destillerie, Waldweg 2, 54614 Dingdorf
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Beschreibung
Zutaten:
Wacholder, Pflaume, Zimt, Orange, Kardamom, Tonkabohne, Kakaobohne, Sternanis, Kreuzkümmel, Lapachorinde, Kolanuss, Hibiskusblüte, Lotussamen, Aprikosenkerne, Hagebutte, Rosenwurzel, Guarana, Blutwurz, Süßholz, Anissamen.
Euelsberger Gin - Der Gin-Trip
Etwas exotischer geht es beim Euelsberger Gin 3 – Plum Oriental zu. Mit den ersten Beiden haben wir zwei Gins, welche in klarer Wacholder-Pfeffer-Richtung und elegante florale Charakterzüge gehen.
Beim Pflaumen Oriental allerdings kommen andere, etwas exotischere Zutaten zum Einsatz, die eher für den Liebhaber von außergewöhnlichen Mixturen nach der Gaumen steht. Hier kommen Kreuzkümmel, Pflaumen, verschiedene Kaffeebohnen, Wurzeln und Früchte zum Einsatz. Der Mix macht es.
Mit den drei zugeflogenen Rezepten des Gin-Gottes aus der Eifel (ja er hat da wirklich Urlaub gemacht), rockt Stephan zusammen mit seiner Frau einen Traum und zog später in die idyllische Eifel, um dem Traum in Vollzeit nachzugehen. Die 2 ersten Gin-Sorten sind Unikate und als wir diese auf der Craft Spirit Berlin 2019 probierten, blieb uns glatt die Spucke weg. Ob der Euelsberger Gin Nr. 3 – Plum Oriental das ebenfalls erfüllt, finden wir jetzt raus.
Aus der Eifel stammend, ist die Gegend mittlerweile bekannt für einige gute Tröpfchen wie dem BillGin oder den Windspiel Gins. Jetzt kommen auf jeden Fall die Produkte von Euelsberger Gin dazu.
Alles begann mit der Schenkung der Streuobstwiese des Opas, welche an Stephan Thome und seine Frau Claudia ging. Man kümmerte sich schon lange um diese, sofern man sich über eine naturbelassene Wiese groß kümmern muss aber nun war der Grundstein gelegt, um in größeren Dimensionen denken zu können. Man pflanzte weitere und neue Bäume, um mehr Früchte gewinnen zu können. Das “Portfolio” der Wiese wurde systematisch erweitert und dennoch, hier wirkt die Natur unberührt und seelenruhig.
Bei einem illustren Abend kam dann die Schnapsidee, die Früchte der Natur für flüssiges Glück zu verwenden. Eine lange Zeit des Hospitierens, Studierens und Probierens begann und Stephan machte einige Jahre später seinen Abschluss in “Brenn dir dein Leben”. In dieser Zeit fand er bei seinen ersten Experimenten schon 3 Rezepturen die ihn glauben ließen, dass diese seinen Geschmack widerspiegeln und diese es zum Erfolg bringen könnten. Nzmmer vier folgte Mitte 2020 – Der Euelsberger Eifel.
Im Jahre 2014 begann die Idee Früchte zu tragen, 2017 eröffnete die hauseigene Destillerie im ehemaligen Kälberstall des Hofes, 2018 erhielt Stephan seine Lizenz zum Brennen und Anfang 2019 rollten die ersten Flaschen von der Hand. Denn hier wird alles immer noch handgefertigt. Bis heute erobert die Gins die Gaumen und durfte einige Preise mit nach Hause nehmen.
Der Linie wird treu geblieben und so ist auch der Plum Oriental von Euelsberger in den kleinen feinen Apotheker-Flaschen in Klarglas abgefüllt. Sie wirken einerseits traditionell auf Grund der Form, andererseits strahlen sie im Klarglas eine moderne Attitüde wieder, die dem frischen Rezept auch anhaftet. Denn in der Bezeichnung New Western, steckt auch das Wort New drin, welches auch einen modernen interpretierten Weg der Herstellung darstellt.
Verschlossen mit einem eleganten Holz-Kunststoffkorken, wird der Gin sicher verwahrt. Das Etikett ist auch hier weiß, die Schrift allerdings Golden-kupfern mit einem leichten Schimmer, sobald Licht darauf fällt. Es spricht für die orientalischen Feinheiten goldene Paläste bei Sonnenuntergang. Euelsberger als Namensgeber steht zu Beginn des Etiketts. Es folgt die “Nummer Drei”, weil er einfach mal der dritte Gin im Portfolio ist.
Die grafisch dargestellte Eule ist in geometrischen Linien gehalten und wurde von einem Verwandten erstellt. Unten im Etikett füttert man den Betrachter mit allen weiteren Infos. Hier findet man Alkoholvolumen, Liter und alle Zutaten, die im Gin zum Einsatz kommen. Das nennen wir übersichtlich.
Auch in der Herstellung geht Stephan einen besonders aufwendigen Weg, um zu einem qualitativ hochwertigen Ziel zu kommen. Als erstes mazeriert er seine verwendeten Zutaten ganze 14 Tage lang. Das ist mal etwas, denn die meisten Marken mazerieren 1-2 Tage. Beides hat seine Vor- und Nachteile aber für Stephan spielt Zeit keine Rolle, sondern Qualität und Intensität.
Ebenfalls ist die Menge der verwendeten Botanicals mehr als üblich, was ebenfalls für eine erhöhte Intensität des Aromas spricht. Ein einfaches Beispiel zeigt, während die meisten Hersteller 1 kg auf 100 Liter Gin verwenden, sind es bei crazy Stephan 4 kg. Das ist keinesfalls üblich und daher kommt auch der intensive Geschmack (und auch Preis).
Mit seiner eigens angefertigten “Kothe-Brennanlage” ist Stephan in der Lage ein ausgeklügeltes Temperaturverfahren umzusetzen, dass er entworfen hat, um die Aromen mit Schmackes aber viel Liebe zu gewinnen. Er zelebriert das Anheizen seines Kessels regelrecht und das sorgt für einen schonenden Übergang der Aromen. Ruhezeit ist hier ebenso entscheidend, welche für ca. 2 Monate in Stahlfässern erfolgt. Die kommende Filterung auf Zimmertemperatur dient ebenfalls der schonenden Gewinnung der Aromen.
Was die Herstellung so besonders macht, finden wir, spiegelt sich schon im Duft der verschiedenen Gins wieder. Der Euelsberger Gin 3 – Plum Oriental ist ebenso ein Tröpfchen, dass vielleicht nicht so bombastisch daherkommt wie die anderen beiden, es jedoch auch gar nicht will. Bescheidenheit ist seine Stärke beim Nosing.
So vernehmen wir eine schönen sanften exotischer Mix: leichte Kräuter, eine feine Süße und Fruchtigkeit, welche die Nase weich und harmonisch langsam nach oben klettert. Auf jeden Fall ist etwas Orange und Kardamom dabei, umspielt von etwas erdig und fruchtig Warmen.
Im Geschmack geht etwas kräftiger zu. Eine Scharfe Note, gepaart mit einem fruchtigen Ansatz an Pflaume geben den ersten Eindruck wieder, wobei die Schärfe etwas überwiegt. Hier ist wenig vom fruchtig weichen Ansatz mehr zu schmecken, denn die Welle erster Eindrücke überrollt die Geschmacksnerven. Erdig, Würzig und Scharf sind die dominanten Aromen, welche schnell in die Tiefe gehen. Im Abgang nur leicht zu vermerken, ist der Gin eine interessante Komposition. Erst am Ende schmeckt man etwas Wacholder, Zimt und andere Bestandteile heraus.
Ein Tonic Water für so eine versteckte Bombe wie dem Euelsberger Gin 3 – Plum Oriental sollte nicht allzu schwierig sein? Nunja, sagen wir, mit flachen Tonic Watern muss sich der Gin wohl nicht befassen. Je nachdem, welche Zutaten ihr mehr herausschmecken möchtet, empfiehlt sich auch die Verwendung des Tonic Waters.
Klassische Tonic Water sind hier die goldene Mitte und unserer Meinung nach die beste Wahl. Auch wenn es unterschiedlich Ausprägungen in Zitrus- und Bittergeschmack gibt, haben wir mit dem Classic Indian von Fever Tree, Goldberg oder Thomas Henry keine schlechte Erfahrung gemacht. Wir denken, es passt auch jedes andere.
Dry Tonic Water empfinden wir hier etwas zu neutral, sie entlocken dem eh schon kräftigen Gin nicht viel und unterstreichen lediglich durch ihre Bitternote zusätzlichen Charakter. Wer es mag, ist mit Schweppes oder Doctor Polidori gut beraten, denn hier kriegt ihr den Gin im perfekten G&T.
Mediterranean Tonic Water sind klare Kräuterzauberer und geben auch dem Plum Oriental eine nötige Bühne für ihre versteckten Zutaten.
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Beim Euelsberger Gin 3 – Plum Oriental handelt es sich um eine würzig, herbe und starke Mixtur von Kräutern, welche eventuell nicht jedem liegen. Er hat Bumms, er hat Geheimnisse und er ist definitiv kein schlechter Gin aber sein eher spezieller Aromen-Charakter ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack.
Nichtsdestotrotz verdient er seinen Platz unter den feurig-würzigen Gin-Sorten, ungemessen an den anderen Euelsberger Gins. Geht er im Tonic Water noch einmal richtig auf und zaubert gerade hier mit seinen Aromen und gibt einen fabelhaften G&T ab. Für alle jene die es kräftig, würzig und etwas exotisch mögen.
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