Der Spaziergang am Hafen über die holprigen gepflasterten Steine führte uns an einer kleinen Kneipe entlang. An dessen Liefereingang wurden eben neue Kisten angeliefert, welche frisch von Bord kamen. Gefüllt mit Fisch, Gemüse und Flaschen eines mir unbekannten Getränks. Ein Geheimtipp? Ein Matrosenwasser?
Das machte uns neugierig und wir marschierten schnurstracks in die Kneipe. Klein, dunkel und urig, genau wie wir es lieben. Platz genommen, dauerte es nicht lang und eine nordische Dame kam uns bedienen. Wir feuerten gleich mit allen Kanonen drauf los und fragten, was das für eine Flasche war. Smutje Gin, sagte sie und brachte uns gleich die Flasche zum Anschauen.
Des Kochs liebster und eigener Tropfen, zu ehren des zweitwichtigsten Mannes an Bord, auch genannt Smutje. Nun unter Korken und Binse verschlossen. Den mussten wir probieren. Der Abend begann mit einer Fischplatte, einer deftigen Suppe und reichlich frisch gebackenen Brot. Der Smutje Gin wurde erst pur probiert und später in einem feinen Gintonic. Als der Küchenchef sich nach Feierabend zu uns gesellte und auch die Kellnerin die Tür zum Pub verschloss, begann ein unerwarteter Abend voll Herzlichkeit, nordischer Wärme und als die Matrosen vom Boot dazu kamen, wurde es dunkel. Aber der Smutje Gin blieb in wohliger Erinnerung …