Shlata Gin – Hegau Finest
Marke/Gin: Shlata Gin – Hegau Finest
Art: London Dry Gin
Kategorie: Würziger Gin
Herkunft: Deutschland
Alkoholgehalt: 43 % Vol
Hersteller: Das Ginwerk OHG, Hinter Erlen 11, 78247 Hilzingen
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Beschreibung
Zutaten:
Verschiedene Kirschen und deren Kerne, Kardamom, Rosmarin, Rosenblütenblätter, Wacholder und weitere geheime Zutaten.
Kirschträume im Shlata Gin
Der Shlata Gin – Hegau Finest vom Ginwerk war einer meiner bisherigen Überraschungen im Jahr 2021. Ich durfte hier ein wenig bei der Entwicklung des Sloe Gins “meine Kirsche” dazugeben, empfand den Basis-Gin allerdings schon als richtig schönen Brummer. Warum?
Ganz einfach: Kirsche. 🍒
Nein, fegt mal den Gedanken an einen übersüßten Kirschlikör aus eurem Kopf. Hier hat man das Gefühl nicht nur die Früchte zu genießen, sondern sprichwörtlich “den Kern des Ganzen”. Gerade das macht den Gin mit seinem herb-süß-würzigen Charakter und dem elegant versteckten Noten zu einem runden und schönen Gin. Also, lasst uns mal ein paar Kirschen naschen gehen. Vom Geschmack könnt ihr gerne diskutieren, ob es ein Dry Gin oder doch eher ein New Western Gin ist – Schmecken tut er auf jeden Fall.
Fabian und Mihael stammen aus der in Süddeutschlands gelegene alte Vulkanlandschaft rund um die Hegauer-Berge, genauer dem kleinen Örtchen Schlatt am Randen. Bitte wo?
Sagen wir einfach, dass nahe der Schweizer Grenze Kirschen, die Rosenzucht und das Brennen die große Leidenschaft der Leute ist.
Inszeniert von Fabians Papa, seit 50 Jahren selbst Brenner der alten Schule und Besitzer eine alten Familienbrennerei, kam den Jungs die Idee einen eigenen Gin zu kreieren, der ihre kleine aber feine “kirschige Region” widerspiegelt. Fabian betreut die Brennvorgänge hinter dem Projekt und Mihael ist der kreative und mutige Part, der das Ganze nach vorne wuppt. Die beiden begannen im Januar 2020 an der Idee zu tüfteln. Man gründete das Ginwerk und nach einigem hin und her stand Anfang 2021 der Shlata Gin auf der Bühne des kleinen Kirsch-Dorfes.
Leicht umbenannt, als Hommage nach dem Ort Schlatt am Randen und der Region Hegau, in der sie leben und der Gin auch gebrannt wird. Vieles findet sich im Design wieder. Mit eigenen Kirschbäume hat die Familie um Fabian auf ihren Streuobstwiesen eine gute Grundlage aber für die Qualität, für die Menge ist man jedoch in der gesamten Region unterwegs. Kurz danach kam auch schon der Shlata Gin – Cherry-OE dazu – Einen Sloe-Kirsch-Gin mit dem Shlata Gin als Basisdestillat.
Bei dem Design des Shlata Gin bleiben die Jungs der Idee treu. Man liest “Shlata Gin” in großer, feiner von Hand geschriebener Schrift und kurz darunter der regionale Bezug mit “Hegau Finest”, die von einer einzelnen Kirschblüte unterstrichen wird. Passend im Hintergrund in roter Farbe ein Strauch mit Kirschblüten. Weiter unten findet ihr “Handcrafted Dry Gin” als Orientierung und die Batch-Nr., Flaschennummer und das Jahr, in dem euer Exemplar hergestellt wurde. Schlicht, einfach und dennoch elegant und treffend.
Als erstes wird ein auf Getreide basiertes Grunddestillat schon mit einigen der Kirschen vorab eingelegt (mazeriert), um hier schon das Kernige in die Basis zu kriegen. In der anschließenden Destillation werden alle übrigen, und natürlich nochmal ein Satz Kirschen, dem Brennvorgang hinzugegeben. Insgesamt kommen in einer Flasche satte 300g Kirschen zum Einsatz. Anschließend wird das fertige Destillate abgefüllt und auf Trinkstärke gebracht. Etiketten von Hand beschrieben und die Flaschen verkorkt.
Die Nase wird vom ersten Augenblick von einem tiefgehenden aromatischen Gin abgeholt. Der nach Kräutern, leichter Frische und etwas unerwartet süß-kernige Duft, überrascht und lässt einen rätseln was das alles ist, was einen hier so mitnimmt. Die Nerven jedoch wissen es, auch wenn ihnen die Wörter fehlen.
Im Geschmack breitet sich ein kleines Feuerwerk aus, angenehm aber bestimmend, elegant und dennoch einnehmend, entfaltet sich ein Potpourri an Kräutern. Sicherlich schmeckt man die einzelnen Zutaten heraus. Ich finde aber, dass sie sich diese unglaublich ergänzen, vereinen und sich gegenseitig mehr abzuverlangen scheinen. Wacholder, Rosmarin, Kardamom zusammen mit einer leichten Zitrusfrische und das alles mit dem kernigen der Kirsche. Eine kombiniert würzige Schärfe geht von dem Kräuterbusch aus. Im Abgang machen sich einmal die süß-brennenden Noten bemerkbar, welche mit Würze und Schmackes den Rachen warm entlang gleiten.
So jetzt mal Butter bei der Kirsche. Der Shlata Gin ist pur schon ein mega Genuss. Also nehmen wir auf Empfehlung ein Dry Tonic Water. Jap passt, wackelt nicht und jede Menge Luft. Bitter, herb, aromatisch und der Gin tanzt in dem Glas ein zweiten Frühling.
Aber auch klassische Tonic Water die ihr zur Hand habt, machen dem Gin alle Ehre. Also probiert es einfach mal. Wir hatten Fever Tree Indian, Thomas Henry, Goldberg und Oh Deer zur Hand. Wobei ich ein kräftigeres Tonic mit ausgeprägten Noten vorziehe.
Spannend sind ebenso mediterrane und kräuterliche Tonic Water wie das Fever Tree Mediterranean, das Botanical Tonic von Thomas Henry oder das Roots Swiss Tonic Water. Alle zaubern hier einen echt herben und kräuterlichen G&T auf den Tisch.
Entgegen der Meinungen, dass fruchtige Tonic Water nicht so der Knaller sein könnten, dem müssen wir mal den Kern ziehen. Die passen doch ziemlich gut. Nehmt das Thomas Henry Blossom Cherry oder das Schweppes Wild Berry. Gut im Verhältnis gehalten, ist das echt ein schöner Sommerdrink.
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Mon cherie?! Vergiss es Früchtchen, haltet mal alle eure Kirschen fest bitte. Die Nase bleibt erstmal am Glas hängen, so intensiv und schön ist der Geruch. Es malt sich ein Bild mit bekannten und unbekannten Motiven und Farben. Ich vernehme klassische Wacholder- und Rosmarinnoten, etwas frisches und blumiges aber da ist noch etwas anderes.
Schwer zu greifen, kernig, tief und aromatisch. Ist das die Kirsche? Ich muss gestehen, es fällt mir schwer Kirschen zu beschreiben, vor allem in der Form wie sie in diesem sagenhaft guten Gin vorkommt. Aber die Nerven wissen es einfach. Das ist Kirsche! Dezente Süße, kernig, würzig und mit minimaler Frucht und Säure. Ich denke hier auf dem Kern der Kirsche zu knabbern.
Ich hätte nicht gedacht, dass Kirschen einen so würzigen und aromatischen Charakter aufweisen können. Zusammen mit den anderen Zutaten ergibt sich ein tiefgehender charismatischer Gin mit Komplexität und Reife. Auch im Geschmack geht´s feurig, aromatisch und bombastisch zu. Eine Kräutermixtur zusammen mit den süßen Eigenschaften und einem kaum wahrnehmbaren floralen Touch. Der Shlata Gin ist eine Wucht für die Nerven und im Gintonic einfach ein kleines Träumchen.
Cherryation:
In dem Cherryation (ein wenig inspiriert vom Aviation) treffen Kirsche auf Kirsche und dennoch bleibt es spannend. Mit dem Herben des Gin, dem Süßen des Cranberry Syrups und dem extravaganten Maraschino-Likör (Kirsche), hat man etwas ganz elegantes im Glas.
Dazu ein Spritzer (oder etwas mehr) Limettensaft und ihr könnt euch den Drink etwas selbst gestalten. Wer ein wenig mehr Sour haben möchte, variiert mit dem Sirup und dem Limettensaft ein wenig mehr. Cheers.
- 4-5 cl Shlata Gin
- 1-2 cl Maraschino-Liqueur (Amazon)
- 0,5 – 1 cl Cranberrysirup
- Spritzer Limette (oder etwas mehr für den Sour-Touch)
- Mit Cocktailskirschen oder einer Limettenzeste dekorieren
Kühlt vorher eine Cocktailschale an. Alle Zutaten, bis auf die Deko, in einen mit Eis gefüllten Shaker geben und kurz aber gut shaken. Danach in das gekühlte Glas abseihen. Mit den Kirschen an einem Spieß dekorieren.
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