Flamingo Chroniken Teil 1 – Sir Edmond Gin
Die Flamingo-Chroniken Teil 1
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Das etwas andere Review!
Das Angebot ein besonderes Abenteuer zu erleben, erhält man nicht jeden Tag. Vor allem, wenn ein Flamingo an meine Tür klopft. In Smoking und Fliege, Zylinder, einem Monokel und einer Flasche zwischen die Federn geklemmt. Es war Freitagabend und mein Plan für dieses Wochenende sah wirklich nichts vor.
Er stellt sich mir auf eloquente Weise mit Sir Edmond vor, ein Titel, der ihn so sehr beflügelt, dass er kurz ein paar rosa-weiße Federn fallen ließ. Als ich sie aufhob, um sie ihm zurückzugeben, hatte er sich schon längst an mir vorbei, auf meiner Couch breit gemacht, saß relaxed da, hatte zwei gefüllte Gläser auf dem Tisch zu stehen und schaute verträumt aus dem Fenster. Woher hatte er plötzlich die zwei Gläser her und was ist das für eine Flasche?!
Ich setzte mich ihm gegenüber und schaute mir die Flasche genauer an. Sir Edmond Gin. Eine elegante Aufmachung. Bisschen verblümt einen Gin nach sich selbst zu benennen, aber warum nicht, er ist ein Flamingo. Ein großes Flamingo, das spricht, sich adrett kleidet, in meinem Wohnzimmer sitzt und irgendwas von mir will. Es gab schon verrücktere Tage.
Als ob er diesen Gedanken hörte, nahm er mich mit einem amüsanten Grinsen wahr und schaute mich allwissend an. Wie jemand, der die halbe Welt gesehen und viele Abenteuer erlebt hat. Keinesfalls arrogant, sondern mit einer Ausstrahlung, die einen einlädt etwas mitzuerleben. Ich habe Fragen, das merkte er. Unbemerkt hatte ich schon das Glas in der Hand, gefüllt mit eben diesem Gin. Als ich meine Nase daran hielt, schloss ich meine Augen und …
… ja, wer hätte das gedacht, ich sitze auf dem Rücken eines fliegenden Flamingos. Während ich diesen absurden Gedanken versuche zu verarbeiten, halte ich seinen Hut fest und einer seiner Federn kitzelt in meiner Nase.
Ok, habt ihr das grad wirklich geglaubt? 😀
Wir sitzen natürlich in seinem Privatjet und genehmigen uns etwas von dem Gin, den ich immer noch versuche zu klassifizieren. Unter mir die weißen Wolken, welche sich wie ein Meer weißer Zuckerwatte ausbreiten und wir schnell über sie hinweggleiten. Durch die Wolkendecke gebrochen, sehe ich eine Insel auf uns zukommen. In einem rasanten aber eleganten Gleitflug setzen wir zur Landung an.
Wer ist dieser Edmon?
Mit lautem knattern kommen wir ganz in der Nähe eines Feldes mannshoher Pflanzen zur Landung und beim Öffnen der Seitentür stieß uns ein warmer tropischer Wind entgegen. Die Blicke vieler schwarzer Feldarbeiter folgten unseren Bewegungen, als wir langsam auf das Feld zugingen. Wir befinden uns auf der französischen Insel-Kolonie Réunion (Wiedervereinigung), in der Nähe von Madagaskar, im Jahre 1841. Sechs Jahre vor Abschaffung der Sklaverei, zwischen einem riesigen Feld von Vanillereben, zeigte Edmond auf einen kleinen Jungen. Er saß da im Schatten der Pflanzen und spielte mit ein paar übergroßen Grashalmen. Dieser Junge sollte schon bald den Anbau von Vanille revolutionieren und die kleine Insel Réunion zu großer Bekanntheit verhelfen und das mit einem praktischen “Fingerschnipsen”.
Der alte Name der Insel lautet Île Bourbon („Bourbon-Insel“) und jeder Versuch bisher Vanille hier anzubauen scheiterte massiv am Unwillen der Insekten, diese zu bestäuben. Erst durch die einfache manuelle Bestäubungstechnik von diesem 12-jährigen Jungen wurde der profitable Vanilleanbau möglich.
Sein Name war Edmond Albius. Leider erlang er weder Ruhm, noch Bekanntheit, noch profitierte er vom Erfolg seiner Technik und den Erträgen. Er starb im Alter von 51 Jahren als verarmter, aber freier Mann in seiner Heimatstadt. Doch durch ihn, kam die Bourbon-Vanille überhaupt erst zu ihrem Ruhm.
Zurück im Jet
Wieder im Privatjet angekommen, erzählte mir Sir Edmond, dass ihn bei seinen Flügen eben diese Geschichte sehr bewegte und inspiriert hat. Denn als Zugvogel liegt einer seiner Landegebiete auf eben dieser Insel. Ein Paradies für Flamingos und nun unwiderruflich mit der Geschichte der Vanille verknüpft. Zwei Exoten und außergewöhnliche Elemente.
Ich ließ das kurz sacken. Daher der Name und die Idee für den Gin. Beeindruckend und bewegend. Fast so beeindruckend wie ein sprechender Flamingo mit Privatjet. Der Gin wurde 2017 mit dieser Geschichte gegründet, doch Abenteuer erlebt man nur, wenn man sich darauf einlässt.
Wir unterhielten uns noch ein wenig über den kleinen Edmond, die wunderschöne Insel, die unberührte Natur und wie Edmond als Flamingo die Zeiten auf dieser Insel bei seinen Zügen durch die Sommerquartiere immer am schönsten empfand. Neben seinem allwissenden Lächeln gesellte sich etwas trauriges und doch entschlossenes in seine Augen.
Save Africa
Bei unserem weiteren Flug überflogen wir im Tiefflug die Flachlandebenen Afrikas. Wilde Tiere rannten davon und Schwärme vieler Vögel erhoben sich vor uns, darunter auch in Scharen die Flamingos. Mit einem verträumten Blick aus dem Fenster erklärte Edmond mir, wie sehr die Natur ihm am Herzen liegt und er diese schützen möchte. Daher arbeiten sie mit der African Wildlife Foundation zusammen, um die afrikanische Natur zu schützen, so dass sie weiter Bestand haben möge. Mit jeder Flasche die verkauft wird, unterstützt er diesen Traum.
Was Edmond bedeutet?
In einem Wort: Beschützer. Man sagt, viele die diesen Namen tragen, haben den innerlichen Drang jemanden oder etwas zu beschützen, ungeachtet des Opfers.
Während der Sir Edmond Gin im Jahre 2017 gegründet und kurz danach gleich mit den Gin Masters 2017 ausgezeichnet wurde, reicht seine Geschichte tiefer. Sir Edmond richtete seinen Blick auf mich, nahm einen großen Schluck und sagte:
“Zu Ehren dieses Jungen, entschied ich mich für den Namen Edmond und habe mich ebenso bewusst für die Zutat Vanille von meiner Insel Réunion entschieden, als Hommage, Ehrerbietung und rebellisches Symbol für etwas Außergewöhnliches.”
Als ich die Flasche mir genauer anschaute, war ich sofort fasziniert vom Design, der Aufmachung und den feinen Details. Als die Frage zum Gin da war, stellte sich auch die Frage zum Design. Die Gründer wollten einen Gin, der sich von allen anderen abhob, der anders ist, als all die anderen und das in Geschmack und natürlich dem Aussehen. Er sollte sich das Recht zu existieren mit seiner bloßen Anwesenheit erkämpfen.
Mit dem Beschluss Vanille zu nehmen, der verbundenen Geschichte und dem außergewöhnlichen Mitbewohner der Insel war das Symbol schnell gefunden. Der Flamingo.
Das Logo war geboren, der Gedanke ein Symbol für das Außergewöhnliche gefunden zu haben, nun in rosa und weiß gegeben. So gestaltet sich das Emblem elegant und mit vielen Infos. In der Mitte, der Flamingo mit Zylinder und Monokel. Es ist elegant in einer schwarz-weißen Federzeichnung gehalten und wirkt wie aus einem alten Biologiebuch eines reisenden Forschers.
Über ihm, der Name “Sir Edmond” unterstrichen mit einem goldenen Blatt, stellvertretend für die Vanilleschote. Das Etikett strotzt vor kleinen feinen Details, welche einem das Gefühl geben einen echten Wingman in der Hand zu haben.
Weitere Infos zum Gin sind in elegant geschwungener Schrift zu finden, ebenso Breiten- und Längengrade. Auf einem unteren kupferfarbenen Schild stehen die Zutaten:
This wingcrafted Gin is made of
Vanilla, Juniper, Angelica root, Ginger,
Cinnamon &Cardamom.
Aber dann schaut euch mal die Rückseite an. Ein Rahmen lädt euch zum genaueren Hinsehen ein und gewährt euch einen Blick in die Geschichte. Ihr entdeckt auf einem alten schwarzweiß Bild den Ideengeber und Protagonisten der Geschichte Edmond Albius im Inneren der Flaschenseite. Für immer und ewig frei, wurde er hier in allen Ehren in Szene gesetzt und erhält somit seinen lang verdienten Ehrenplatz. Natürlich gibt Sir Edmond selbst noch eine kleine Anekdote im oberen Teil des rückseitigen Etikett zum besten. Ein unglaublich elegantes Design, gemessen an dem Gin absolut passend und außergewöhnlich.
Nachdem ich die Flasche genauer angeschaut habe und dessen Eleganz und Hochwertigkeit mit einem beeindruckten Nicken wieder abstellte, fragte ich Sir Edmond wie dieser Gin hergestellt wird. Lächelnd und erfreut über die Frage erklärte er schwungvoll erst einmal etwas über die Vanille.
Neben Safran ist die Bourbon-Vanille eines der teuersten und edelsten Gewürze der Welt. Wer sich mit dem aufwendigen Gewinnungsprozess mal auseinandergesetzt hat, wird wissen warum. Denn um eine reife Bohne zu erhalten dauert es 4 ganze Jahre. Die Zutaten jedoch kommen aus aller Welt. Vanille von La Réunion, Kardamom aus Guatemala, Wacholder aus Mazedonien, Angelikawurzel aus Grönland und Zimt aus China.
Die Grundzutaten werden in zwei verschiedenen Potstills destilliert. Die Bourbon -Vanille wird anschließend in dem Destillat infusioniert, kurz gesagt eingelegt. Zuvor wird diese in kleine Stücke geschnitten, um ihre Aromen umfassend an das Destillat abgeben zu können. Nach einer gewissen Ruhezeit von 6 bis 8 Wochen, hat der Gin die goldene Farbe der Vanille leicht angenommen und kann nun, mittels Filterung, abgefüllt werden. Das klingt etwas aufwendiger, aber vor allem nach einem Verfahren mit Geduld und teuren Zutaten.
Als er seine Erläuterung über das Herstellungsverfahren beendet und mich mit nur noch einer Frage dasitzen ließ, nahm ich das Glas Gin in die Hand und hielt es vor meine Nase. In diesem Augenblick nahm ich den Gin das erste mal richtig wahr. Nur für mich. Ich und der Gin. Die Zeit blieb stehen. In der Nase wirkt eine unglaublich weiche, angenehme Vanillenote. Sanft, verspielt und soft erobert sie die Nase. Erst im zweiten Moment wahrzunehmen, merkt man, dass die elegante Vanille auf einer Kräuter-Basis aufzubauen scheint. Der elegante feine Vanilleduft versetzte mich sofort in einen warmen Sommertag, an dem ich mit meiner Mutter und Oma unbedingt ein Eis wollte. Ich war gerade mal halb so groß, wie die Eistheke und damals kosteten Kugeln noch 50 Pfennig. Aber diese verschiedensten Gerüche exotischer und vertrauter Aromen war allgegenwärtig und verbindet Sommer, Kindheit und das Gefühl eines unbeschwerten Kindheitsmoment in einem.
Jetzt wollte ich es wissen und nahm einen Schluck. Ein kribbeln setzte ein und mit ihm ein unerwarteter Charakter. Was mich hier überraschte, habe ich beim besten Willen nicht erwartet. Der Gin ist vom Geschmack her kein süßes Vanillebonbon. Wer das denkt, der darf sich wieder hinsetzen und anschnallen.
Der Gin versteht es, sich den Geschmacksnerven systematisch zu nähern und von vorn beginnend entlang zu tanzen. Mit überraschender Präsenz breitet sich als erstes der Ingwer und die Angelikawurzel aus, in Form einer würzigen Schärfe. Erwartet und komplett gegensätzlich übernimmt die Vanille die Führung und betritt die Bühne des Geschehens und bleibt auch bis zum Schluss. Kräuternuancen, eine leichte Schärfe und ein Touch Vanille bilden den schnell verklingenden Abgang. Recht schnell verhallen die Ingredienzien allmählich. Zurück bleibt eine wohlige Wärme mit leichter Würze. und einem zarten Kribbeln. Das Abenteuer nahm seinen Lauf. Ich stelle das Glas ab und diesmal wurde ich von Edmond beobachtet. Diesmal bemerkte er mein zufriedenes Lächeln und schenkte mir nach.
Aus einem Kühlfach holte er mehrere Sorten Tonic Water heraus und stellte sie auf den Tisch. Extravagante Gins sind eben besonders und möchten auch als solche weiterhin wahrgenommen werden. Daher empfahl er ganz klar ein weniger dominantes Tonic Water oder welche, mit gutem ausgeglichenen Zutaten zu verwenden.
Ein kleiner Schluckauf symbolisierte, dass wir den ganzen Trip noch nichts gegessen hatten und ohne etwas zu sagen, rollte plötzlich ein Servierwagen voller netter Häppchen neben mich. Zum Glück kein Flamingo. Mit großen Augen schaute ich mir die Fülle erstklassiger Speisen an, aber erstmal ging es ans Tonic.
Ich sah das Indian Tonic Water von Fever Tree und später das London Essence in mein Glas fließen. Beide sind absolut erstklassig und funktionieren im klassischen Bereich sehr gut. Sie geben mit der Zitrusnote und der Kohlensäure dem Gin and Tonic die nötige Frische und die Bitterness unterstützt die Kräuternoten gut genug, ohne die Vanille verschwinden zu lassen. Ganz im Gegenteil wird diese durch die Zitrusnote sehr elegant umgarnt.
Als nächstes holte Edmond ein Dry Tonic Water, welches ebenfalls eine interessante Mischung hervor brachte. Das Trockene des Tonics verfälscht den Geschmack nicht und gibt dem Gin Raum zum entfalten. Hier variierten wir ein wenig den Ginanteil. Es gab mehr davon und die Häppchen auf dem Servierwagen wurden weniger. Wir flogen sprichwörtlich und laut lachend dem Sonnenuntergang Afrikas entgegen …
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Als ich erwachte, dröhnte mir keinesfalls der Schädel, noch hatte ich ungebetene Gäste neben mir zu liegen. Als es klapperte, fiel mein Blick auf die leeren Gläser auf meiner Kommode. Ein Traum. Aber was für einer. Ich lag in meinem Bett und versuchte mich zu sortieren. Sonntag. Wo ist das Wochenende hin?
Habe ich wirklich mit einem übergroßem Flamingo und seinem Privatjet die Geschichte des Edmonds Gin bereist? Ich setzte mich auf und versuchte die Bilder wieder in meinen Kopf zu kriegen. Ein Grinsen meinerseits ließ mich innehalten, denn ich erinnerte mich an einen verrückten Trip, eine ziemlich witzige Tour über Inseln und Savannen und dem Geschmack eines geschmeidigen Gins.
Fazit: Vanille ist hier wirklich allgegenwärtig – Aber nicht wie du es denkst. Denn der Gin nimmt einen mit seinen Grundzutaten auf eine ganz persönliche Reise. Kräuterlich, leicht scharf und geschmeidig, wird eben dieser Eindruck von der Vanille stetig umworben und übernimmt als immer präsentes Element die Führung der Reise. Jedoch keineswegs zu dominant, sondern immer mit Anmut und Eleganz.
Jeder verbindet Vanille mit einer anderen für sich persönlichen Erinnerung. Die einen denken an ihr erstes Eis im Sommer, wieder andere an ein leckeres Dessert das Mutti zum Nachtisch gemacht hat und wieder andere sehen sich mit ihrer Oma die Straße zum nächsten Becker hasten, um einen Vanille-Chai Latte (Oma bestellt natürlich einen Kaffee) bestellen zu können.
Vanille verbindet hier nicht nur einen Geschmack, sondern Erinnerungen und Geschichte und genau das möchte Sir Edmond Gin vermitteln. Er erzählt einem nicht nur seine eigene Geschichte, die es wert ist gehört zu werden, sondern beflügelt eure eigenen noch einmal zu erleben. Vergesst nicht, die Gedanken sind frei. Frei wie ein Vogel – was spricht also gegen ein wenig pinkes Gefieder.
Nachdem viele der Bilder wieder verschwunden sind und ein allgemeiner wunderschöner Eindruck zurückblieb, erhob ich mich. Gerade als ich in meine Schuhe schlüpfen wollte, bemerkte ich unter dem Glas eine rosafarbene Feder und Sand in meinen Latschen. Sir Edmond – Was zum Flamingo ist gestern Abend noch alles passiert?!